Der Fachkräftemangel ist im Handwerk mittlerweile extrem spürbar. Nachwuchskräfte werden Hände ringend gesucht. Leider buhlt das Handwerk gerade um diese mit vielen anderen Branchenvertretern und zieht dabei häufig den Kürzeren. Schuld daran ist unter anderem immer noch eine falsche Sicht auf das Handwerk aus der Perspektive vieler Jugendlicher, Eltern und auch Lehrer. Was können Betriebe also tun, um das zu ändern und ihre Erfolgschance bei der Nachwuchssuche zu erhöhen. Die Ausbildungsoffensive „Folge deinem ich“ der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe hat genau darauf eine Antwort.
„Über die letzten Jahre haben wir viel Kooperationsarbeit mit den Schulen und den Lehrern in der Region geleistet“, berichtet Olga Marks, Projektleiterin der Offensive. Unser Konzept, direkt in die Klassen zu gehen und Aufklärungsarbeit zu betreiben, geht nicht nur auf, sondern stößt auch vermehr bei den Lehrern auf offene Ohren. „Wir erklären den Schülern dabei nicht nur, welche Ausbildungsberufe es im Handwerk gibt“, beschreibt Marks. Es gehe gezielt auch immer um Perspektiven und Aufstiegschancen. „Da erleben wir es häufig, dass nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer überrascht sind, was das Handwerk zu bieten hat“, so Marks.
Bevor das Team Schulen anfährt wird auch immer bei den ortsansässigen Firmen nachgefragt, ob Interesse an einer Teilnahme des Besuchs besteht. „Wir freuen uns immer sehr, wenn echte Handwerker mitkommen“, erklärt Marks. Das mache die Präsentationen immer um ein Vielfaches authentischer. Die Firmen erhielten natürlich die Möglichkeit, sich selbst vorzustellen und aktiv auch nach Bewerbern zu suchen. Und da diese eben häufig aus dem geographischen Umfeld der eigenen Firma kämen, ständen die Chancen bei dieser Art der direkten Akquise ziemlich gut.
„Unser Team flankiert den Auftritt der jeweiligen Firma mit Basisinformationen über die duale Ausbildung oder eben über die Berufe, die es in dem Betrieb zu erlernen gibt“, sagt Marks. Sie sei mit ihrem Team aber ganz offen, was die Gestaltung dieser Termine angehe. Da gebe es viele Möglichkeiten. „Hauptsache ist, dass Betriebe hier seine einmalige Chance sieht, sich ohne Konkurrenz einer großen Gruppe von potentiellen Bewerbern zu präsentieren“, so Marks. So wären letztens bei dem Besuch der Gesamtschule in Büren, an dem die Firma Neesen Schlüsselfertigbau teilnahm, insgesamt 140 Kontakte zustande gekommen.
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Teamwork (v.l.): Christoph Neesen mit Madeleine Kleiber und Virginia Miracco.